Australien

Nach insgesamt gut 20 Flugstunden und zirka 4 Stunden Aufenthalt bin ich nunmehr in Sydney angekommen. Aus der Anreise lässt sich schon mal die Lehre ziehen, Langstreckenflüge nicht bei AirBerlin buchen bzw. keine Angebote wählen, in denen AirBerlin die Flüge via Codesharing durchführt. Der Freiraum für die Beine war doch arg beschränkt - gut das ich zwei Sitze für mich allein hatte! Sonst hat aber alles vorzüglich funktioniert. Planmäßig um 6:30 Uhr haben die Räder des Fliegers australischen Rollbahnasphalt berührt. Vor dem Zoll war ungelogen eine 500 m lange Schlange, aber nach ner halben Stunde war das auch erledigt, sodass Punkt 2 auf der To-do-Liste in Angriff genommen werden konnte. Eine "permanente" Verbindung zum Internet herstellen. Wie man sieht, hat auch das geklappt.

Mit dem Zug ging es dann zum Hotel. Einchecken war, wie erwartet, noch nicht möglich. Egal,... Koffer abgegeben und zu Fuß erst mal die nähere Umgebung erkundet. Nach einem gemächlichen Fußmarsch - hier ist's nämlich wunderbar warm - sind dann unter anderem auch die obligatorischen Bilder vom Opera House und der Harbour Bridge entstanden, die in keiner Bildersammlung von Australienbesuchern fehlen (sollten). Danach habe ich erst mal 52 AUD investiert und mir ne Wochenkarte für die Öffis besorgt. Morgen ist dann unter anderem eine Fährfahrt zum Olympiapark und abends ein Treffen mit Sydneys Yelpern geplant!

So... wie gestern bereits angekündigt, stand heute das Gelände der Olympischen Spiele 2000 auf dem Programm. Vorher habe ich aber mal eben 15 Stunden geschlafen... von JetLag dürfte jetzt also keine Rede mehr sein! Pünktlich um 8:00 Uhr habe ich mich dann auf den Weg zu den Ferry Wharfs am Circular Quay gemacht und hatte Glück, dass 10 Minuten nach meiner Ankunft bereits eine Fähre in die Richtung, in die ich wollte, abfuhr.

Die meisten der Harbour-Fähren sind Katamarane und pflügen mit einer ordentlichen Geschwindigkeit durch's Wasser. Kreuz und quer ging es so den Parramatta River bis zum Sydney Olympic Park hoch. Von der Anlegestelle war es jedoch noch ein ganz schöner Fußmarsch bis mit den Bogenschießständen (Archery Centre) etwas "Sportliches" in Sicht kam. Das ganze Gelände wurde zu einem Naherholungsgebiet umgebaut. Einige Teile (u. a. Ring Walk) stehen unter Naturschutz, die Sportanlagen jedoch stehen der Allgemeinheit zur Verfügung, werden aber auch für andere Großereignisse genutzt. Innerhalb von 6 Stunden bin ich von einem Stadion zum nächsten getingelt und habe dabei bestimmt nen 14 km-Fußmarsch hinter mich gebracht. Soviel frische Luft und Bewegung am Stück hatte ich ja schon lange nicht mehr... Irgendwann war dann aber einfach die Luft raus und ich bin zur nächsten Bahnstation gegangen, um irgendeinen Zug zu nehmen, der mich nach North Sydney brachte.

Ich würde jetzt gern behaupten 'Aldi' durch Zufall dort entdeckt zu haben, aber ich wusste schon vorher davon, wollte es aber mit eigenen Augen sehen - ein kleines Stückchen Heimat (Keine Sorge, Heimweh habe ich nicht!). In diesem Zusammenhang ging es mit dem Zug über die Harbour Bridge. Eine Überquerung zu Fuß - bevor ich beim zweiten Sydneybesuch drauf rumklettern werde - ist auch noch fest eingeplant. Für morgen habe ich mir eine weitere Fährfahrt, zur Küste und den Stränden, vorgenommen und nachmittags ist eine Führung durch's Opera House angesetzt.

Von verschiedenen Seiten wurde mir nahegelegt unbedingt den "Coast Walk" vom Bondi Beach zum Bronte Beach lang zu spazieren... Gesagt, getan! Allerdings musste erst einmal dort hin kommen und das ging nur per Bus. In den letzten beiden Tagen habe ich die Busse ausnahmslos gemieden, da ich zum einen das Streckennetz ziemlich undurchsichtig fand und zum anderen nicht so recht wusste, wie das mit meinem MyMulti-Ticket (gilt für fast alles) so funktioniert. Heute morgen habe ich es dann doch gewagt und habe es der "Meute" einfach nachgemacht! Wozu man seine Fahrkarte in den grünen Kasten (ein Entwerter oder so ist das nicht) steckt, habe ich nicht wirklich verstanden, da man zu dem Zeitpunkt schon am Fahrer vorbei ist und eine Schranke, wie bei Bahn und Fähre, gibt es auch nicht! Gut das ich direkt zu meinem Ziel fahren konnte... hätte ich umsteigen müssen, wäre ich wohl nicht angekommen. Denn anders als in Berlin und andernorts gibt es hier keine Ansage der einzelnen Haltestelle - man muss wissen, wo man genau raus muss. Auf dem Hinweg war das einfach - als Wasser und Strand zu sehen waren musste ich aussteigen. Wieder auf dem Weg in die City habe ich meine Haltestelle aber verfehlt!

Der Coast Walk war natürlich super - bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 35 Grad! Laut Reiseführer und einschlägiger Internetseiten benötigt man für den gut 2,5 km langen Bereich zwischen Bondi und Bronte Beach etwa 2 Stunden (pro Richtung). Obwohl ich - allein schon wegen der Wärme - ganz gemütlich geschlendert bin, war ich schon nach 45 Minuten am "Ziel". Kurzerhand bin ich dann einfach weiter gelaufen und habe die Strecke, bevor ich dann umgekehrt bin, bis zum Clovelly Beach in etwa verdoppelt. Wenn die Führung im Opera House um 15:30 Uhr nicht angestanden hätte, wäre ich sicher noch weiter gelaufen!

Obwohl eine englische Führung zur Verbesserung meiner Sprachkenntnisse sicher angebrachter gewesen wäre, habe ich mich für die deutschsprachige Variante entschieden. Eine gute Wahl... denn die Gruppe war mit fünf Personen doch sehr übersichtlich. Das hatte den Vorteil, dass wir so viel mehr vom Gebäude zu sehen bekamen, da weniger Zeit für das Beantworten von Fragen oder dem Warten auf die Nachzügler verloren ging. Durch die gewonnene Zeit war es uns vergönnt beide Gebäudeteile zu besichtigen, was nach Aussage unseres Guides Monika sonst die absolute Ausnahme ist.

In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel ziemlich zugezogen und die drückende Luft deutete schon darauf hin, was kommen sollte: Gewitter! Im Moment regnet es also... das erste Mal das ich in Australien Wasser sehen, das von oben kommt!!!

Mehr oder weniger durch Zufall bin ich gestern Abend im Internet über ein Angebot für Tickets zu fünf Sehenswürdigkeiten in Sydney gestolpert. Gesagt, getan... 63 AUD investiert und weitere 99 AUD gespart, die die Einzeltickets sonst mehr gekostet hätten (nach Aussage der Website!). Deshalb hat es mich heute so ziemlich den ganzen Tag zum Darling Harbour verschlagen…

Um mich auf das, was mich in 4 Tagen hoffentlich (jedenfalls bei den meistens Sachen) in natura erwartet, habe ich mit dem Sea Life Aquarium angefangen. Am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich meine Kamera überzeugt hatte ordentliche Bilder zu machen, aber irgendwann habe ich den Bogen raus gehabt! Bei manchen Fischen war es für mich einfach schlicht unmöglich sie ordentlich vor die Linse zu bekommen, so schnell zischten die durch's Wasser. Und wer glaubt Haie und Rochen schwimmen nur gemächlich dahin (wenn sie nicht grad jagen), der täuscht sich gewaltig. Ich bin echt froh, dass 2 oder 3 Bilder doch ganz brauchbar geworden sind! Ich nehme es an dieser Stelle schon mal vorweg... im Laufe des Tages habe ich etwa 250 Bilder gemacht (wie so ein Asiate!), von denen nach dem Aussortieren noch 186 übrig geblieben sind. Und von denen habe ich jetzt aber nur eine kleine Auswahl hochgeladen. Sonst habe ich ja bei meiner Rückkehr nichts mehr zu zeigen und zu erzählen…!

Nach dem Aquarium ging es zu Paddy's Market, einer Markthallen-Kette, die im Internetz von den Sydneyern immer wieder erwähnt wird, da sie für australische Verhältnisse super preiswert ist. Ich also rein in die Halle und der erste Gedanke der mir kam: Sieht aus wie auf dem Polenmarkt! Wo das Internet recht hatte war die reichhaltige Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Und was ich hier auch zum ersten mal "in Echt" zu sehen bekommen habe, war ein Gewürzstand wie von einem Basar, bei dem in großen Schalen die Gewürze zu kleinen Bergen aufgeschüttet waren. Faszinierend... da musste ich natürlich von so ziemlich allem mal ne Nase nehmen! Beim Cheyennepfeffer habe ich es allerdings etwas übertrieben... kurz gesagt, der Standbesitzer hat sich köstlich amüsiert, war aber froh das ich nicht in die Gewürze genießt habe. Obwohl die Halle riesig ist, war ich nach 15 Minuten wieder draußen - der ganze Ramsch war nicht so mein Ding!

Im Anschluss daran ging es zu einem Treffen mit einigen australischen Hochkarätern und solchen, die es gern sein möchten, bei Madame Tussaud's Sydney. Das war also die zweite Karte... Im Gegensatz zu dem, was ich manchmal so in Berlin sehe, war es hier absolut leer. Ich musste nicht warten, bis ich ein Foto machen konnte, weil jemand im Weg stand oder so. Angestellte waren allerdings auch Mangelware. An dieser Stelle erlaube ich mir deswegen jetzt allerdings mal eine "Beschwerde" an alle, die nicht mit nach Australien kommen wollten (aus welchen Gründen auch immer): Wegen euch gibt es kein einziges Foto von einer Figur und mir! Aber egal... c'est la vie!

Als ich dann aus dem Wachsfigurenkabinett raus kam, war bereits die Nacht über Sydney hereingebrochen. Deswegen habe ich mich gleich auf den Weg zur Harbour Bridge gemacht, um mal ein paar Nachtbilder (wer jetzt grinsen muss... ich weiß genau, was ihr grad gelesen habt) zu machen.

Da ich bis 11 Uhr mein Hotelzimmer "räumen" musste, blieb vor dem Flug nach Cairns, der um 14:30 Uhr ging, kaum noch Zeit etwas sinnvolles zu machen. Also habe ich mich nach dem Frühstück auf dem Weg zum Apple Store Sydney gemacht, da ich ja die heutige Eröffnung in Berlin verpasse... und da Apple ja strenge Designvorschriften hat, nehme ich an: Hat man einen Laden gesehen, hat man alle Läden gesehen! Da es um 8:30 Uhr für Sydneyer Verhältnisse noch früh am Morgen war, war der Laden auch entsprechend leer. Weil ich ja nichts Spezifisches wollte, habe ich einfach mal mit einer der Mitarbeiterinnen gequatscht - nach ner halben Stunde musste sie dann aber doch mal arbeiten!

Für mich ging es dann in den Hyde Park, der nur einen Steinwurf vom Hotel weg ist, mit dem ANZAC War Memorial (ANZAC = Australian and New Zealand Army Corps), der zentralen Gedenkstätte für australische und neuseeländische Soldaten, die im 1. Weltkrieg gefallen sind oder verwundet wurden. Insgesamt waren das etwa 21000 Mann. Für jeden von ihnen ist unter der Kuppel ein goldener Stern angebracht. Etwas abseits ist ein Geschütz des deutschen Kreuzers SMS Emden aufgestellt, welcher im Seegefecht vom australischen Kreuzer HMAS Sydney bezwungen wurde.

Nachdem ich noch etwa eine halbe Stunde nach dem "Check-out" in der Hotellobby verbracht habe, ging es zum Flughafen. Dort habe ich dann zum ersten Mal (wofür es alles ein "erstes Mal" gibt!) einen Airbus A380 und eine Boeing 747 in freier Wildbahn gesehen - faszinierend! Aus dem startenden Flugzeug sind mir dann, aufgrund der tollen Wetterbedingungen, meine bisher besten Bilder von Sydney gelungen (meiner Meinung nach jedenfalls)…

Nun bin ich also in Cairns angekommen. Meine 'Gastmutti' ist allerdings bis Montag ausgeflogen, aber ihr Haus teile ich mir mit zwei Typen aus Italien - wird bestimmt lustig! Das Wochenende wird erst mal entspannt... am Montag geht es dann mit dem Boot ans Riff zum Tauchen!

Nachdem ich in den letzten Tagen einiges zu Gesicht bekommen habe, habe ich es heute mal "ruhig" angehen lassen. Es war so in etwa 10:30 Uhr als ich es geschafft habe endlich mal das Bett zu verlassen. Irgendwann gegen 12:00 Uhr habe ich mich auf den Weg zum Supermarkt in der Nähe gemacht und erst mal was zu futtern besorgt. Wieder zurück war eine kalte Dusche - die Zweite des Tages - notwendig. Die nicht einmal 2 km Fußweg in der prallen Sonnen haben mich ganz schön ins Schwitzen gebracht!

Den Rest des Tages habe ich lesend auf der Hollywoodschaukel auf der Terrasse verbracht. Das einzige Bild, das am heutigen Tage entstanden ist, zeigt also den Anblick den ich hatte, wenn ich die Augen mal vom Lesestoff trennen konnte. Immerhin habe ich das erste von drei Büchern geschafft! Morgen werde ich mich voraussichtlich mal ins Stadtzentrum und an den Strand begeben und die Füße in den Pazifik stecken…

Mein Plan für heute war, Cairns mit dem Fahrrad zu erkunden. Das ist leider daran gescheitert, dass es in Australien tatsächlich eine Helmpflicht für Radfahrer gibt und keiner der Helme hier im Haus auf meine große Birne gepasst hat... Alternative: Bus fahren! Der Blick auf den Fahrplan brachte sehr viel Ernüchterung. Der Bus, der zeitlich am nächsten war, war grad weg und der nächste Bus kam erst eine Stunde später. Warten wollte ich nicht, deshalb erneut eine Planänderung: Zu Fuß in die Stadt! 6 km sind ja nun auch nicht so weit. Nach einer Stunde war ich am Ziel und wurde insoweit enttäuscht, dass das Pazifikwasser ziemlich weit weg war - Ebbe halt. Den Plan, heute die Füße erstmals in den Pazifik zu stecken, ließ ich allerdings auch fallen, als mich ein Schild vor Krokodilen im Wattbereich warnte.

Die Strandpromenade (Esplanade) ist wie in anderen Urlaubsorten mit Hotels zugepflastert. Es ist also wenig verwunderlich, dass hier mehr oder weniger das Leben tobt. Hat man die beiden größeren Hauptstraße hinter sich gelassen, wird es ganz schnell wieder ruhig und die wenigen Fußgänger grüßen einen, als ob man hier hin gehört. Auf den Weg zurück bin ich dann noch einer Empfehlung gefolgt und habe in einem Eisladen Pfefferminzeis gekauft - sehr lecker!

Jetzt, wo ich so auf der Terrasse rumlümmel', merke ich übrigens, dass mir ein... ja man könnte sagen Anfängerfehler... unterlaufen ist. Selbstverständlich habe ich mich ordentlich mit Sonnenschutz eingecremt - Arme, Nacken und Gesicht. Da ich aber so selten kurze Hosen trage, habe ich allerdings nicht dran gedacht, dass da ja noch mehr Haut ist. Jetzt habe ich wunderbar warme und rote Waden!

Morgen geht es dann in aller Frühe raus ans Riff zum Tauchen. Da die Bootsfahrt bis zu 70 km vor die Küste geht, weiß ich jetzt natürlich nicht, wie es dort mit der Verbindung zum Internet aussieht. Es kann also gut sein, dass ich mich erst wieder in zwei Tagen melde. In diesem Sinne: Blubb, blubb... (die letzten Worte des Tauchers)!

Wider erwarten habe ich ca. 70 km vor der Küste eine erstaunlich gute Netzqualität, sodass ich doch noch etwas in die (virtuellen) Tasten hauen kann…

Heute Morgen um 5:00 Uhr hat also der Wecker geklingelt - im Urlaub! - und es ging mit dem Bus zum Treffpunkt am Hafen. Dort wurden alle Taucher und auch Schnorcheler (Nennt man die so?) in Empfang genommen und mit einem 20 m-Boot in guten 3 Stunden ans Riff gebracht. Dort angekommen, hieß es dann von Boot zu Boot auf das "Live-aboard"-Boot umsteigen! Die Fahrt war alles andere als ruhig. Die bis zu 2 m hohen Wellen haben dem „Transfer"-Boot ganz schön zugesetzt. Erstaunlicherweise hatte ich überhaupt keine Probleme mit Seekrankheit. Auch nach dem Essen nicht... denn entgegen den Aussagen der Crew schwankt das Boot hier am Riff mindestens genauso stark, obwohl es wesentlich größer ist.

Nach dem Briefing ging es dann endlich ins Wasser... unglücklicherweise war ich wegen des ersten Tauchgangs in einem richtig offenen Gewässer (also nicht nur ein See) mächtig aufgeregt und mein Luftvorrat alsbald verbraucht. Dennoch gab es in den 30 Minuten, die ich unter Wasser war, eine Menge zu sehen. Nemo (Clownfisch) und Dorie (Paletten-Doktorfisch) sind tatsächlich durch die Korallen geflitzt und natürlich allerhand anderer Fische, deren Namen ich nicht kenne. Beim zweiten Tauchgang - 45 Minuten, es lief also schon besser - kamen dann noch einige Rochen und Papageienfische dazu. Nach dem Abendessen war auch noch ein Nachttauchgang angesetzt, auf den ich zum einen aus mangelnder Erfahrung und zum anderen, weil mir einfach nur kalt war (Lufttemperatur: 23°C, Wassertemperatur: 26°C!!!) verzichtet habe. Es ist einfach unglaublich, wie viel Wärme dem Körper durch das Wasser entzogen wird…

Jetzt sitze ich hier auf dem Sonnendeck und gucke in die Nacht. Als Stadtkind muss ich mal staunend festhalten: So einen dunklen Himmel habe ich noch nie gesehen. Der Übergang zwischen Himmel und Meer ist beim besten Willen nicht zu erkennen. Es ist eine sternenklare Nacht, aber irgendwie sieht der Sternenhimmel so unbekannt aus... Wie dem auch sei, bald ist Bettchenzeit angesagt, denn um 6 Uhr in der Früh wird wieder ins Wasser gehüpft! Mal sehen, wie es sich bei dem Geschaukel so schläft…

Keine Ahnung, wie alle anderen an Bord so gut schlafen konnten... bei dem unregelmäßigen Geschaukel in alle Richtungen habe ich fast kein Auge zugemacht. In den 6 1/2 Stunden von 23 Uhr bis 5:30 Uhr habe ich bestimmt alle halbe Stunde auf die Uhr geschaut und mich dann gefreut als endlich jemand an die Tür klopfte und sagte: Guten Morgen, Zeit zum Tauchen!

Um 6 Uhr haben wir also wieder das Tauchgerät angelegt und 15 Minuten später waren wir unter Wasser - wo es überhaupt nicht schaukelt! Bei diesem morgendlichen Tauchgang - nach Aussage des Dive Instructors "the most important dive of the day, because we have to wake up all the fishes" - habe ich dann endlich auch mal Schildkröten und einen "richtigen" Rochen (der hatte bestimmt 5 m Länge) zu Gesicht bekommen. Bis 10:30 Uhr folgten dann noch zwei weitere Tauchgänge, die vom Frühstück und in der Sonne liegen unterbrochen wurden. Für diese zwei Tauchgänge habe ich mir dann auch eine Unterwasserkamera ausgeliehen. Sind ein paar tolle Fotos dabei, finde ich. Einzig und allein Haie habe ich nicht gesehen bzw. vor die Kameralinse bekommen - schade! Nichtsdestotrotz: Es hat sich gelohnt!

Nach dem Mittagessen hieß es für mich dann so langsam alle Klamotten zusammensuchen und auf die Abreise vorbereiten. Um 14 Uhr ging es dann die drei Stunden zurück ans Land, wo es, das konnte man schon vom Tauchboot aus sehen, dezent in Strömen regnete. Der Regen hielt auch die ganze Nacht an, sodass ich das aus meiner Sicht einzig Sinnvolle tat und ins Bett ging - Schlaf nachholen! In diesem Sinne: Gute Nacht... obwohl, eigentlich Guten Morgen, denn ich habe es ja nicht mal mehr geschafft den obigen Text zu verfassen.

Der heutige Tag lässt sich schnell zusammenfassen: Regen! Den einzigen Zeitpunkt, zu dem es mal nicht pladderte, habe ich doch tatsächlich zum Einkaufen abgepasst. Kurz nachdem ich wieder im Haus war ging es aber auch schon weiter. Also brachte der Tag viel Zeit zum Lesen... was ich auch getan habe! Und natürlich schon mal Wissenswertes über Melbourne in Erfahrung gebracht, allem voran, wie ich morgen am besten vom Flughafen ins Hotel komme. Na mal sehen…

Heute ging es so weiter, wie der Tag gestern endete: Mit Regen! Allerdings war für heute nichts geplant außer dem Flug nach Melbourne. Aus diesem Grund wurde erst mal ausgeschlafen, dann ausgiebig gefrühstückt und noch ein paar Tipps für Melbourne bei Sophia (meiner Gastgeberin) eingeholt. Alle anderen wichtigen Sachen - Koffer packen, Taxi bestellen - hatte ich ja bereits schon gestern erledigt!

Pünktlich um 11:30 Uhr stand das Taxi vor der Tür. Auf zum Flughafen... Irgendwie geht man bei einem kleineren Ort mit einem kleinen Flughafen doch davon aus, dass nichts los ist und alles ganz schnell über die Bühne geht. Leider falsch... auf keinem anderen Flughafen während dieser Reise habe ich bisher so lange am Check-in angestanden. Gründe gab es dafür zwei: Zum einen eine indische Großfamilie die sich bei ihrem Gepäck verkalkuliert hat und dann eine ewig lange Diskussion mit den Damen der Airline vom Zaun gebrochen haben und zum anderen die dadurch immer länger werdende Warteschlange, aus der dann die Fluggäste für die zeitlich nächsten Flüge vorgezogen wurden. Und die Moral von der Geschichte ist: Um die zwei Stunden vorher am Flughafen zu sein ist keine schlechte Idee. Von eben diesen waren nach Check-in und Sicherheitskontrolle gerade mal noch 20 Minuten bis zum Boarding übrig.

Jetzt bin ich also in Melbourne - schon die ganze Zeit, seit ich den Flughafen verlassen habe, ist es dunkel! Ich habe keine Ahnung wie es kommt, aber irgendwie gefällt es mir hier sehr gut! (Besser noch als in Sydney.) Dabei habe ich noch gar nichts von der Stadt gesehen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass hier wieder die Sonne scheint oder aber daran, dass man mich noch am Airport um mein Superman-Shirt beneidet hat oder dem ziemlich unumständlichen Hotel Transfer Service oder einfach alles zusammen?! Im Hotel angekommen musste es allerdings fix gehen. Schnell einchecken, Koffer auf's Zimmer bringen und dann ab ins Kino…

Morgen um 10 Uhr werde ich mir auf der "Hidden Secrets Tour" ein paar Geheimnisse über die Stadt verraten lassen!

Heute gab es also den ersten kompletten Tag in Melbourne... Vielleicht ist es nicht gerade die beste Idee mit einer "Hidden Secrets Tour" anzufangen, wenn man auch sonst nichts über eine Stadt weiß, aber nachdem ich diese heute gemacht habe, kann ich sagen: Es hat sich gelohnt! Luisa - der Tourguide - hat quasi drei Stunden ununterbrochen geredet und uns durch die engen Gassen und Arkaden der Innenstadt geführt, mit uns Honig, heiße Schokolade und Süßigkeiten probiert und uns ihre Lieblingsrestaurants empfohlen. Und in der kleinen Gruppe - sechs Personen (zwei Amis, eine Neuseeländerin, zwei Locals und ich) - war das sehr angenehm. Einziger Nachteil für mich: Ich war der Einzige für den Englisch nicht die Muttersprache ist und deswegen hat es bei mir ab und zu etwas länger gedauert, bis der Groschen gefallen ist. Von Vorteil war wiederum, dass Luisa keinen Aussie-Slang, sondern wunderbares klares Englisch gesprochen hat! Allerdings gab es so viel Wissenswertes und Interessantes, dass ich mir in der Kürze der Zeit nicht alles merken konnte. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen mit den anderen Tourteilnehmern war dann aber noch genug Zeit um ausführlich über das Gesehene und sonstige Reiseerfahrungen zu plaudern.

Den Rest des Tages habe ich draußen an der frischen Luft und in der Sonne (angenehme 23°C) verbracht, das Visitors Center aufgesucht und mir Infomaterial sowie meine MyKi-Card (Fahrkarte für die Öffis) besorgt. Ausgestattet damit habe ich mir Gedanken gemacht, was ich in den nächsten drei Tagen alles so anstelle... auf dem Programm stehen unter anderem das SkyDeck des Eureka Towers, ein Ausflug zum St. Kildas Beach, eine Bootsfahrt durch den Hafen und auf dem Yarra River sowie die nächtliche "Lantern Ghost Tour"! Ich bin gespannt…

Ab in luftige Höhen... das war die erste Station des Tages. Mit einem der schnellsten Fahrstühle der Südhalbkugel ging es die 88 Stockwerke (300 m) in etwa 20 Sekunden hinauf zum SkyDeck des Eureka Towers. Dort angekommen hat man einen wunderbaren Blick (je nach Wetterlage natürlich) über die Metropolregion Melbournes. Ich habe den Tag bewusst gewählt, weil für die kommende Woche schlechteres Wetter vorhergesagt ist und der 3 x 3 m Glaskubus - The Edge genannt - bei bestimmten, vom Betreiber nicht näher definierten Wetterbedingungen nicht bedient wird. Das wollte ich allerdings umgehen, denn stehend auf 4,5 cm dickem Glas an der Gebäudefront in die Tiefe zu schauen ist schon ein (mehr oder weniger) komisches Gefühl. Ärgerlich war nur, dass es nicht erlaubt ist, eigene Fotos oder Filmaufnahmen zu machen - blöder Kapitalismus! Gleich neben The Edge befindet sich eine Aussichtsterrasse auf der man sich dann allerdings tatsächlich den Wind um die Nase pfeifen lassen kann. Und was ich auch bei der Gelegenheit auch gleich noch genutzt habe... Australiens höchstgelegenen Briefkasten mit ein paar Postkarten gefüttert!

Ging es bei der "Hidden Secrets Tour" noch um lokale Geschäfte und Restaurants, bei denen sich ein Einkauf lohnt, war die "Melbourne by Foot"-Tour mehr eine klassische Sightseeing Tour mit Informationen und Anlaufpunkte zur Geschichte und Architektur der Stadt. Je nach Publikum variiert der Streckenverlauf etwas, sodass in meinem Fall - also eher die etwas jüngere Generation - einige Stationen zum Thema "Street Art" eingeflossen sind. Drei Stunden läuft man dabei durch Melbourne, rennt sich aber nicht die Hacken wund, weil's doch ein sehr angenehmes Tempo ist.

Und als ob ich nicht schon genug Touren gemacht hätte, ging es am Abend mit der "Old Melbourne Ghost Tour" auf die Schattenseite der Stadt. Diesmal hatte ich etwas Pech mit dem Tourguide - Jeremy (der mich dezent an den älteren William Shatner aka Captain James T. Kirk erinnerte) - der im feinsten Aussie-Slang und mit rasender Geschwindigkeit seine Geistergeschichten erzählte. Und als wäre das nicht "schon genug" hat er mich fast gezielt als einzigen Europäer aus der gut 30-köpfigen Gruppe herausgepickt, um aufzupassen, dass die Gruppe zusammenbleibt. Die Tour erzählt von Menschen, deren Geistern noch immer durch Melbournes dunkle Laneways wandeln sollen, die dem Yarra River, Mördern und Totschlägern oder der Justiz (auch unschuldig) zum Opfer gefallen sind. Eine dieser Geistergeschichten rankt sich um das Hotel "The Windsor" am östlichen Ende des Central Business Districts, einem 5-Sterne-Hotel im viktorianischen Stil, welches von innen und außen bis heute so erhalten wird, wie es 1884 eröffnet wurde.

Der Tag begann eigentlich wie geplant... erst mal bis um 10 Uhr ausgeschlafen und dann ganz entspannt fertig gemacht, um mit der City Circle Tram (kostenlos) zum Queen Victoria Market zu fahren. Gesagt, getan... die Straßenbahnen des City Circle haben schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel - der Vergleich hinkt zwar ein wenig, aber vergleichbar sind in etwa die Cable Cars in San Francisco - und rattern geräuschvoll durch die Straßen. Innen wird dann vom Band abgespielt wo man sich gerade befindet und was es rechts und links von der Strecke so zu sehen gibt. Eine nette Idee für Touris (wie mich), finde ich! Da ich aber am Queen Victoria Market ausgestiegen bin, habe ich nur die halbe Runde gedreht. Deswegen werde ich den Rest morgen wohl noch nachholen... und dann kann ich auch noch ein, zwei Fotos machen, die ich heute vergessen habe

Wie die Sydneyer ihre Paddy Markets lieben, so lieben die Melbourner ihren Queen Victoria Market! Warum kann ich nicht sagen. Nun, bei Paddy's habe ich es ja nicht lange ausgehalten, hier in Melbourne habe ich allerdings den ganzen Markt unter die Füße genommen. Von dem Teil, an dem ich rein gekommen bin, war ich wenig überzeugt. Zu 80 Prozent Asiaten, die ihren Kram und (sehr wahrscheinlich) nachgemachte Klamotten an den Mann bzw. die Frau bringen wollen. Und an gefühlt jedem dritten Stand gab es das Gleiche. Dummerweise macht dieser Teil des Marktes etwa zwei Drittel der Gesamtfläche aus. Angetan war ich jedoch vom Obst- und Gemüsemarkt sowie von der Delikatessenhalle. Sah alles frisch und lecker aus. Hätte ich die Möglichkeit zu kochen, hätte ich wahrscheinlich das ein oder andere Filetstück oder etwas Fisch mitgenommen. So blieb es bei Äpfeln und Bananen, die allerdings schon wieder alle alle sind!

Am Nachmittag wollte ich eigentlich zum St. Kilda Beach fahren und gucken, ob die Pinguine am Pier sind. Da jedoch das Wetter umgeschlagen ist und es seit gut sechs Stunden immer wieder regnet, musste eine Alternative her. Plan B war, ins National Sports Museum im MCG zu gehen. Beim Thema MCG bin ich auf den Gedanken gekommen mal zu gucken, wann denn die nächsten Australian Football Spiele sind, da mir gestern von vier Personen ans Herz gelegt wurde, unbedingt ein Spiel anzusehen, bevor ich wieder abreise. Lange Rede, kurzer Sinn: Heute und morgen sind die beiden einzigen Möglichkeiten gewesen. Also habe ich mir zwei Stunden vor Anpfiff noch schnell ein Ticket besorgt und bin dann für drei Stunden ins Stadion verschwunden. Aussie Football ist ein komischer, aber unterhaltsamer und schneller Sport... und nur was für harte Männer! Nichts für Weicheier-Spieler, wie wir sie kennen oder die Amerikaner, die beim Football Schutzkleidung tragen! Das kennen (oder brauchen) die Australier nicht!!!

Am Vormittag habe ich nunmehr die auch die zweite Hälfte des City Circles gesehen... um ehrlich zu sein, ich bin einfach noch einmal die ganze Runde gefahren! Anschließend bin ich dann noch mal die Pfade der "Hidden Secrets Tour" abgelaufen um ein paar Mitbringsel einzukaufen - was und für wen wird aber nicht verraten!

Nachmittags wollte ich dann eigentlich per Schiff den Yarra River unsicher machen. Ein Blick ins Internet auf einige schlechte Bewertungen die andere Gäste der Schifffahrtsgesellschaft hinterlassen haben sowie ein Blick in Richtung Himmel, der starken Regen voraussah, ließen mich diesen Plan verwerfen - irgendwie wird das jetzt zur Gewohnheit! Anstelle der Bootsfahrt habe ich mir noch etwas Kunst und Kultur gegönnt und bin in die National Gallery Victoria gegangen, wo es allerhand Kunstwerke, Kleidungsstücke, Büsten, Skulpturen, Geschirr etc. aus über 2000 Jahre Geschichte zu sehen gab! Und das Ganze dazu auch noch kostenlos…

Nach 3 Stunden kam ich wieder heraus und draußen war es nass, aber der Himmel wieder blau! Kurzum bin ich mit der Straßenbahn - ich musste meine MyKi-Karte ja noch nutzen, sonst hätte ich sie umsonst gekauft - zum Albert Park gefahren, um mich dort auf Spurensuche zu begeben. Was ich finden wollte war die Formel 1-Rennstrecke! Viel sieht man davon nicht, nur die Boxengasse und andeutungsweise die Kiesbetten in den Kurven. Der Rest wird nach dem Rennen wieder zurückgebaut und für den normalen Straßenverkehr freigegeben. Aber ein paar Reifenspuren vom letzten Rennen Ende März habe ich entdeckt - Mission accomplished!

Heute war der letzte Inlandsreisetag. Deswegen gab es nicht viel zu sehen und daher gibt es auch wenig zu berichten... Für mich war es natürlich wieder spannend, das Treiben auf den Flughäfen zu beobachten, wobei selbstverständlich viele Fotos entstanden sind! Diese habe ich aber nicht alle hochgeladen - will ja niemanden langweilen…

Zurück in Sydney - wo der Himmel blau war und die Sonne bei angenehmen 20°C schien - habe ich mich auf den Weg in die Royal Botanic Gardens gemacht, weil ich von dort ein(ige) Foto(s) von mir mit dem Opera House und der Harbour Bridge im Hintergrund machen wollte. Zeitlich gesehen war die Wahl äußerst schlecht... die Sonne stand schon so tief, dass auf dem Bild nur Umrisse zu sehen gewesen wären, also habe ich nur die Oper und die Brücke fotografiert - ist trotzdem ein schönes Bild geworden!

Anschließend ging es noch zum Einkaufen, damit ich bis Samstag nicht verhunger’...

Nachdem bereits Stimmen laut wurden, die fragten, warum auf meinen Bildern keine australientypischen Tiere zu sehen sind, bin ich gestern - für's Erste - ins Wild Life Sydney gegangen. Da Australien bekanntermaßen ein eher trockenes Land ist, sollte es nicht verwunderlich sein, dass es hier viele Spinnen, Echsen und Schlangen gibt... diese machten jedenfalls den Hauptanteil der Zoopopulation aus. Selbstverständlich gab es auch Koalas, Wombats und Wallabies (kleine Kängurus) zu sehen. Einen Tasmanischen Teufel habe ich theoretisch auch vor die Linse bekommen. Da aber die ganze Anlage mit Vorschulkindern/Erstklässlern (?) bevölkert war, die lauthals ihre Entdeckungen durch die Gänge schrieen - besoffene Fußballfans wären nichts dagegen - ist das Tierchen völlig verschreckt durch sein Gehege gerannt und hat sich dann irgendwo versteckt! Alle Bilder waren jedenfalls verwackelt, weil ich immer aus der Bewegung fotografieren musste... ganz toll!

Zweiter Anlaufpunkt des Tages war das Australian National Maritime Museum. Hier schlägt das Herz von Technikfans und Freunden der Seefahrt höher... Hauptausstellungsstücke sind natürlich die Boote und Schiffe, darunter ein Nachbau von Captain Cooks 'Endeavour', die im Darling Harbour liegen. Aber auch die Ausstellungen in den zwei angrenzenden Gebäuden sind toll - von den nautischen Anfängen der Aborigines über die Entdeckung und Kartografierung Australiens, der Surfkultur und vieles mehr bis hin zum Schutz des Great Barrier Reefs und der Überwachung der Seefahrtswege in eben diesem, findet man hier sehr viele Informationen. Allein auf dem Zerstörer 'HMAS Vampire' habe ich ungefähr 1 Stunde verbracht. Leider schließen die meisten/alle staatlichen Museen um 17 Uhr. Da musste ich dann auch gehen... andernfalls hätte ich hier noch Stunden verbringen können!

Teil 2 mit (australischen) Tieren war heute angesagt... es ging zum Taronga Zoo! Dorthin zu kommen ist übrigens sehr einfach: Es gibt eine eigene Fährlinie vom Circular Quay, die nirgendwo anders hält. Auf der anderen Seite (Norden) des Port Jacksons angekommen, hat man die Qual der Wahl, wie man am Besten zum Zooeingang kommt! Zur Auswahl stehen 3 Minuten Fußweg, eine eigene Buslinie oder die Seilbahn (SkySafari)... schwierig, oder?! Ich habe mich natürlich für die letzte Variante entschieden - kostete ja nix extra - und hatte eine Gondel für mich allein. Belohnt wurde das Ganze mit einem traumhaften Blick über den Hafen auf die Stadt sowie einer Schwebefahrt über die Gehege.

An dieser Stelle muss ich jetzt erwähnen, dass der Leipziger Zoo seit heute nicht mehr meine Nummer 1 ist. Der Taronga Zoo fügt sich einfach toll in die Landschaft ein, bietet sehr viel Grün und toll gestaltete Gehege. Und nachdem ich gestern Pech mit dem Tasmanischen Teufel hatte, war mir das Glück heute hold. Als ich zum entsprechenden Gehege kam, war grad Fütterungszeit - was allerdings nicht hieß, dass die Tierchen ganz ruhig da saßen und sich die Bäuche vollschlugen! Aber die Fotos sind geglückt!!! Unerwarteterweise habe ich dann auch noch ein Tier zu Gesicht bekommen, von dem ich in den letzten Tagen nur gelesen hatte - dem Kurzschabelameisenigel - und eines, das ich bisher nur als Betriebssystem meines Mac gesehen habe - den Schneeleoparden!

Nach 3 Stunden musste ich dann allerdings gehen - selbstverständlich wieder mit der Seilbahn - damit ich pünktlich bei der nächsten Attraktion, die ich neben der Tauchausfahrt am Great Barrier Reef als einzige bereits von Deutschland aus gebucht hatte, ankommen konnte. Für 13:25 Uhr war die "Klettertour" auf die Harbour Bridge (BridgeClimb) angesetzt. Eine nicht ganz preiswerte und windige Angelegenheit, aber wer Sydney besucht, der sollte das - Schwindelfreiheit vorausgesetzt - auf jeden Fall machen. Auf den Leitern, Stiegen und Stegen, die die Arbeiter für Wartungsarbeiten nutzen, geht es bis zum höchsten Punkt der Brücke. Wie hoch das in Metern ist, ist mir entfallen - müsste ich jetzt erst googlen - ich habe mir nur eine Höhenangabe gemerkt, die Richard, Climbleader meiner kleinen Gruppe, nannte - 4,2 Sekunden! Das ist die Zeit, die man fallen würde, bevor man auf die Wasseroberfläche trifft. Aus Sicherheitsgründen darf man keine persönlichen Gegenstände mitnehmen, deshalb gibt es quasi auch keine Fotos. Die, die Richard gemacht hat, habe ich allerdings auf ner CD und werde sie noch hochladen, sobald ich wieder Zugang zu einem Rechner habe.

Allerdings war im Ticketpreis ein "kostenloses" Ticket für die Aussichtsplattform auf einem der Pylone enthalten. Da werde ich morgen noch einmal hingehen und ein paar annähernd so tolle Bilder machen, wie man sie am höchsten Punkt der Brücke hätte machen können!

Kein Urlaub ist perfekt, oder?! Gestern ist mir jedenfalls der sprichwörtliche Griff ins Klo geglückt... Weil ich keine Lust hatte durch die Stadt zu laufen, dachte ich mir, ich nehme einfach den Sightseeing-Bus, zumal der auch in viele Ecken fährt, in denen ich noch nicht war. Was für ein Reinfall... auf teilweise altersschwachen Bussen, die es kaum geringfügige Steigungen hinauf schafften, ging es also durch die Stadt. An den Stellen und Ecken, wo es was zu sehen gab oder tolle Fotos geglückt wären, ist der Fahrer mit einem Affenzahn langgedüst und wo nichts war ist er wie ne Schnecke geschlichen - das soll mal einer verstehen. Und noch "besser" war der Kommentar aus der Konserve... gefühlt die Hälfte des Bandes hieß zugestiegene Fahrgäste willkommen und erinnerte sie daran auf dem Oberdeck nicht zu stehen und auf tiefhängende Äste zu achten. Der Informationsgehalt tendierte jedenfalls in Richtung null!

Glücklicherweise sind es zwei Touren je 90 Minuten, sodass ich das Elend in der Mitte unterbrach und zur Aussichtsplattform der Harbour Bridge (Pylon Lookout) lief, um dort noch etwas über die Geschichte des Baus zu erfahren, noch einmal einen annähernd gleichen Ausblick (nur ohne starken Wind) wie gestern zu genießen und endlich eigene Bilder zu machen. Anschließend kam der zweite Teil der Bus-Tour dran, der in die Außenbezirke u. a. Richtung Bondi Beach führte, aber keinesfalls besser als der erste Teil war! Als der Bus in die Nähe meines Hotels kam, bin ich letztendlich geflüchtet... erst mal Mittag essen!

Am Nachmittag habe ich dann die Fähre nach Manly genommen und die 30-minütige Fahrt durch den Hafen, die einen fast bis zum Ozean bringt, auf dem Oberdeck in der Sonne genossen. In Manly angekommen, führte mich mein Weg ins Sea Life Sanctuary, einem eher kleinen Aquarium. Hauptattraktion ist das 4 Millionen Liter Becken, durch das sich ein 110 m langer Tunnel zieht und in dem vor allem Rochen, Schildkröten und Sandtigerhaie untergebracht sind. Da ich relativ kurz vor "Ladenschluss" dort war, war es wunderbar leer. In der Penguin Cove habe dann wohl etwa eine halbe Stunde verbracht und die jungen Pinguine beim schwimmen, spielen, schlafen und jagen beobachtet - niedliche kleine Tierchen!

Der Zeitpunkt der Rückfahrt mit der Fähre war perfekt... zum einem weil das Kreuzfahrtschiff 'Pacific Jewel' grad aus dem Hafen auslief und mich daran bestärkte als nächsten großen Urlaub eine Karibikkreuzfahrt in Betracht zu ziehen und zum anderem weil die Sonne unterging und es einen tollen Blick auf die Skyline Sydneys gab!

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... Wer, so wie ich, dachte, dass ich heute nach Hause fliege, der hat die Rechnung ohne Etihad Airways gemacht! Überpünktlich am Flughafen sah ich schon von weitem die lange Schlange und stellte mich natürlich an. Endlich dran, die Überraschung: Mein Ticket ist im System nicht zu finden! Ab an den Help Desk. Dort wurde man dann fündig. Nach deren Daten habe ich Abu Dhabi am 28. April nicht per Flugzeug verlassen... irgendwie ist mir nicht aufgefallen, dass wir technisch schon so weit sind, dass ich hergebeamt wurde! Wie auch immer, der Rückflug nach Abu Dhabi war überbucht. Also warten, ob nicht jemand abgesprungen ist... Da ich immer noch in Sydney bin, ist die Antwort logischerweise NEIN. Lange Rede kurzer Sinn: Als Entschädigung gab es einen 110 AUD-Gutschein für Futter, einen 300 USD-Reisegutschein für Etihad und einen Aufstieg von der "Holzklasse" in die Business Class auf einer reisetechnisch günstigeren Route. UPGRADE!

Vorher am Tage habe ich noch andere Dinge getan... Wie schon in Melbourne, habe ich auch hier das höchste Gebäude der Stadt erklommen, um die Welt (mal wieder) von weiter oben zu sehen. Noch einmal etwa 100 m höher als die Harbour Bridge, kann man vom Sydney Tower bei gutem Wetter bis zu 80 km in die Weite schauen (so stand es im Fahrstuhl). Das Wetter war herrlich und die Aussicht wie versprochen - ob es nun tatsächlich die genannte Kilometerzahl war, konnte ich aber nicht nachmessen! Ins Inland konnte man bis zu den Blue Mountains, über den Ozean auf die, wie an einer Perlenschnur aufgereihten, Schiffe schauen, welche den Hafen von Sydney ansteuerten. Außerdem durfte ich meine erste 4D-Kino-Erfahrung - also mit Rütteln und Schütteln, Wasser, Rauch und Seifenblasen - machen. Ich sage es mal so... man kann es auch übertreiben!

Weil ich die Zeit und Lust hatte, habe ich mir anschließend die nächste Fähre geschnappt und bin noch einmal nach Manly geschippert. Aufgrund des guten Wetters war im Hafen Segelhochbetrieb angesagt. Wieder an Land ging es dann zu Fuß ganz gemächlich zum Australian Museum. Meine Route dorthin führte mich an Gebäuden - Staatsbibliothek NSW, Parlamentsgebäude NSW und Sydney Hospital - vorbei, die mir schon an meinem ersten Tag in Sydney aufgefallen sind. "Damals" ließ ich diese allerdings links liegen, weil es mich zum Opernhaus zog. Also mussten die Bilder bis heute warten!

Im Australian Museum angekommen gab es drei Etagen mit Exponaten - von Skeletten über Minerale und Edelsteine bis hin zu Dinosauriern - zu erkunden. Für die Ausstellungen wurde nicht die gesamte Museumsfläche genutzt und an die Vielfalt unseres Naturkundemuseums reicht das Australian Museum bei Weitem nicht heran. Dafür ist es mit sehr viel Liebe zum Detail und auch für Kinder sehr informativ eingerichtet. Außerdem ist es das einzige Museum, welches ich bisher besucht habe, in dem es mit ein paar Echsen, einer Schlange und Spinnen auch lebende Ausstellungsstücke gibt. Um 17 Uhr schloss das Museum seine Pforten und ich ging ins Hotel meinen Koffer holen, um mich dann auf den Weg zum Flughafen zu machen... so schließt sich der Kreis!

In der Zwischenzeit ist es auch schon wieder fast vier Tage her, dass ich deutschen Boden betreten habe. Was gibt es also noch nachträglich zu berichten? Nun, die verspätete Rückreise lief auch nicht ganz problemlos ab. Am Flughafen Frankfurt/M. hieß es von AirBerlin für den letzten Reiseabschnitt dann: "Ihr Ticket ist zwar hier im System, aber das kostet Sie noch mal 120 Euro extra." Also bin ich mal wieder zum Help Desk und habe mein Problemchen vorgetragen. Gut das AirBerlin mit Etihad Airways in ein und derselben Luftfahrtallianz zusammenarbeitet, denn nachdem sich die beiden Mitarbeiter eine dreiviertel Stunde ausgetauscht, über Computerbildschirme gebeugt und meine Reiseunterlagen kopiert haben, hatte ich endlich - ohne Extrakosten - meinen letzten Boarding Pass in den Händen. Nebenbei bemerkt, als ich bereits aus dem Flieger das Wetter über Frankfurt gesehen habe, wäre ich am liebsten wieder umgekehrt!

In Berlin angekommen konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen... obwohl, als ich das letzte Mal mit mehr Gepäck gereist bin, brauchte mein Koffer auch einen Tag länger für die Rückreise. Das wäre dieses Mal noch der krönende Abschluss gewesen. Murphys Gesetz hätte sich dann voll und ganz bewahrheitet... aber mein Koffer kam dann, wenn auch ganz am Ende, doch noch aus dem Gepäckförderschacht! Woohoo…!!!

Drei Tage war ich nun auch schon wieder arbeiten… einerseits ist es schön wieder zu Hause zu sein, aber Australien und die Menschen dort sind einfach toll, sodass man es - wenn man einmal da war - wohl immer ein wenig vermissen wird. Wie dem auch sei, die Welt ist groß. Es gibt noch viele Länder und Unterwasserwelten zu entdecken und zu erkunden. Deshalb ist auch schon der nächste große Urlaub in Planung, der dann mit dem Schiff durch die Karibik erfolgen soll - 20xx!