Italien

2015
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Tag 1 ● 29.03.2015 ● Venedig

Gestern Abend sind wir mit dem Flieger angekommen und bis wir dann unser Zimmer hatten - da gab’s ein kleines Problemchen - war es auch schon 21 Uhr, deshalb gilt der gestrige Tag nicht als Tag 1 sondern heute.

Wie jeder Urlaub beginnen sollte, haben wir ihn begonnen - mit ausschlafen. Bis wir einen ersten Fuß vor die Tür setzten, war es auf unseren Uhren 11 Uhr. Wenn man die Zeitumstellung mit einbezieht, war es tatsächlich schon Mittag. Erste Aufgabe des Tages war: Etwas Essbares organisieren. An einem Sonntag. Aber wie die USA ist auch Italien nicht Deutschland, sodass wir nach gar nicht so langer Zeit auf einen Supermarkt fanden, um zumindest Brot und etwas Aufschnitt zu kaufen. Wichtiger war aber, einen 50-Euro-Schein "klein zu machen", damit wir Kleingeld für das erste Eis des Jahres parat hatten. Die letzten Münzen sind nämlich für die erste Pizza des Urlaubs - die unglaublich lecker war - draufgegangen. Nachdem die "überlebensnotwendigen" Dinge geklärt waren, war noch genug Zeit Venedig per Pedes zu erkunden. Im Grunde ein Rundgang, der erst einmal bis zum Markusplatz ging. Dann mit dem Boot zurück zur Unterkunft, Einkäufe abladen und Siesta! Am frühen Abend haben wir dann die zweite Hälfte der Insel mit Rialto-Brücke unter die Sohlen genommen. Auf dem Weg sind wir schon mal an ein paar Geschäften vorbei gekommen, die erste Inspirationen für Souvenirs lieferten.

Einen ganzen Tag frische Luft bin ich schon gar nicht mehr gewöhnt, deswegen ist jetzt auch bald schon wieder schlafen gehen angesagt!

Tag 2 ● 30.03.2015 ● Venedig, Murano & Burano

Den Tag haben wir relativ gemütlich angegangen. Auch wenn Urlaub ist, waren wir ziemlich früh wach. Also haben wir gefrühstückt und uns für den Tag fertig gemacht, um dann zu den Inseln Murano - Heimat der Glasbläserkunst - und später dann nach Burano - Insel der bunten Häuser - überzusetzen. Auf Murano hat natürlich (fast) jeder Laden das berühmte Glas, und was man halt so draus machen kann, im Angebot. Da gibt es wirklich alles von Kitsch über Quatsch bis hin zu sehr detaillierten und aufwendigen Arbeiten. Eine Vorführung in einer der Glasbläserhütten durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zu meiner Enttäuschung war nach nicht mal einer Minute schon alles getan. Aber warum sollte ein Meister seines Faches sich auch länger als nötig damit aufhalten, ein kleines Glaspferd herzustellen?!

Weiter ging es dann ins Glasmuseum, wo von den Anfängen der Glasproduktion bis hin zu abstrakter Kunst - die wir nicht wirklich interpretieren konnten - sehr viele Exponate (auch hier wieder alles von total hässlich bis super schön - selbstverständlich kommt es immer auf das Auge des Betrachters an!) ausgestellt waren. Was wir auf der Insel auch noch sehen konnten war, wie die Müllabfuhr und Paketzustellung funktioniert, wenn es weder Müll- noch Postautos gibt. Die Paketpost kam natürlich standesgemäß via DHL!

Anschließend haben wir die 30-minütige Fahrt nach Burano unter den Bootsrumpf genommen. Von der viel gerühmten Spitze gab es wenig zu sehen. Dafür fallen einem natürlich sofort die bunten Häuser auf. Und wenn jeder zu sich selbst ehrlich ist: Die sehen schöner aus, als viele der Paläste am Canale Grande Venedigs. Die Gebäude mögen dort ja so schon seit Jahrhunderten stehen, der Mehrzahl würde etwas Pflege und Restauration aber mit Sicherheit gut tun. Bevor es dann zurück in unsere Unterkunft ging - frische Luft macht wirklich müde - haben wir uns noch die zweite Pizza respektive einen großen Teller Pasta gegönnt!

Tag 3 ● 31.03.2015 ● Venedig

Wer abends früh ins Bett geht, der kann morgens länger schlafen… Frühstück gegen 12 Uhr und dann los in die Stadt hinein. Ohne festes Ziel haben wir uns auf den Weg zu einigen Läden gemacht, die bei unserem ersten Streifzug am Sonntag Abend bereits geschlossen hatten, welche wir uns aber genauer anschauen wollten. Nachdem man sich einige Zeit in Venedig bewegt hat, klappt es mit der Orientierung in den verwinkelten Gassen ziemlich gut. Deswegen war der Weg von unserer Unterkunft dorthin nicht besonders weit. Auch wenn einige der Dinge, die dort angeboten wurden, sehr interessant waren, haben sie uns nicht vom Hocker gehauen oder der Preis tat sein Übriges!

Zum Abschluss des Tages sowie des Aufenthaltes in Venedig stand noch eine Gondelfahrt durch die engen Kanäle der Stadt auf dem Programm. Unser Gondoliere hieß Marco - freundlich und unaufdringlich - und er nannte eine wunderschöne Gondel sein eigen. Außen klassisch schwarz - natürlich - innen Holz und mit grünem Leder ausgestattet. Als Reling zwei verchromte Markuslöwen, die mit Ketten von "normalen" Löwen in Zaum gehalten wurden, und im Bugbereich ein Airbrushbild einer Meerjungfrau. Gut dreißig Minuten dauerte die Fahrt vorbei an den ehemaligen Häusern von Marco Polo, Giacomo Casanova und Wolfgang Amadeus Mozart.

Zum Abendessen hatten wir beschlossen das Dessert vorzuziehen… In der Nähe vom Bahnhof gibt es nämlich einen Laden, in dem man sein eigenes Magnum kreieren kann. Zur Auswahl stehen zwei Eis am Stiel mit drei Schokoglasuren und 15 Toppings. Mit 4,50 Euro pro Stück zwar allein schon fast teurer als das gesamte Abendessen - selbstgemachte Spaghetti Bolognese (fast so gut wie beim waschechten Italiener) - aber was soll’s… wozu ist man schließlich im Urlaub?!

Tag 4 ● 01.04.2015 ● Venedig, Maranello & Pisa

Reisetag… also (relativ) früh raus aus den Federn, Koffer bzw. Rucksack gepackt und los zum Bus. Mit diesem zum Bahnhof Mestre auf dem Festland, wo sich hoffentlich gut sicht- und erreichbar - so dachten wir - die Autovermietung befindet. Wie man sich denken kann, war dem nicht so. Erst auf Nachfrage bei einer anderen Autovermietung wurden wir fündig. Dann ging aber alles flott und wir konnten schon bald mit einem Ford Focus Kombi in Richtung Maranello aufbrechen. Ich am Steuer, Pia als Navigator… es dauerte nicht lange und wir hatten uns verfranzt. Das lag aber an Google! Nach dem Fahrerwechsel dauerte es auch noch ein wenig bis wir tatsächlich auf Kurs waren. Trotz aller Startschwierigkeiten war die Fahrt toll und die Ausblicke im Hochgebirge entschädigten - jedenfalls mich, Pia musste ja auf die Straße gucken - für alles Vorangegangene.

Gegen 14 Uhr hatten wir das erste Etappenziel - das Ferrari Museum in Maranello - erreicht. Bereits am Ortseingang wird man vom "Cavallino Rampante" - dem springenden Ferraripferd - begrüßt und auch die ersten (meist) roten Wagen lassen sich sehen bzw. hören. Parkplätze sind rar, aber nach ein paar Minuten haben wir dann einen für drei Stunden "gekauft". Auf dem Parkplatz wird man bereits von jungen Damen erwartet, die einen zu einer Fahrt im Ferrari überreden wollen… 80 Euro für zehn Minuten war uns dann aber doch ein bisschen teuer. Also ab ins Museum. Gute anderthalb Stunden haben wir die Sportwagen der jüngeren und älteren Vergangenheit bestaunt und eine Menge fotografiert.

Da es auf dem ersten Tagesstück dann doch ganz gut mit der Aufgabenteilung Fahrer/Navigator funktioniert hatte, gab es hier auch für die zweite Teilstrecke, die sich über endlos scheinende Serpentinen schlängelte und teilweise nur mit 30 km/h zu fahren war, keine Änderung. Gegen 19:30 Uhr hatten wir unser Ziel in Pisa, wo unserer Gastgeber bereits warteten, erreicht. Schnell das Auto entladen, ein kurzes Schwätzchen und dann weiter, das geliehene Auto abgeben. Ab da ging es so, wie der Tag begann. Nichts klappte wie geplant. Das ganze Chaos nur in ein paar Worten zusammengefasst: Tankstelle (Selbstbedienung) akzeptiert Kreditkarte nicht und Automat gibt kein Wechselgeld, Vermietstation ist nicht da, wo sie laut Karte sein soll und zu guter Letzt… Jacke im Auto vergessen und Schlüssel bereits im Nachtbriefkasten!

Aber: Was lange währt wird bekanntlich gut… ganz am Ende des Tages oder besser gesagt zu Beginn der Nacht war dann doch wieder alles so, wie es sein sollte. Nur die acht Euro, die mir die Tanke für nichts abgenommen hat, waren noch kurz ärgerlich!

Tag 5 ● 02.04.2015 ● Pisa

Auch wenn wir um 7 Uhr die Augen fast gleichzeitig aufgeschlagen haben, war es schon gut 12 Uhr als wir bei wunderbarstem Sonnenschein und gefühlten 20 Grad vor die Tür gingen, natürlich mit direktem Kurs zum Schiefen Turm. Auf dem Weg dorthin war die Anzahl der Menschen überschaubar. Am Ziel angekommen wimmelte es nur so von Touristen. Selbstverständlich haben auch wir die typischen Fotos - wie man durch reine Muskelkraft versucht, den Turm am weiteren kippen zu hindern - geknipst. Anschließend ging es mehr oder weniger planlos durch die Straßen der Stadt bis zu einer Bank an der Stadtmauer - und das ist mal eine richtige Stadtmauer! - wo wir erst einmal einige Minuten die Sonne genossen haben. Insgesamt sind wir acht Kilometer gelaufen. Kurz vor unserem Apartment haben wir noch einen Abstecher in einen Supermarkt namens "Pam" gemacht und uns für das erste nicht-italienische Abendessen des Urlaubs eingedeckt. Uns stand der Sinn nach Burgern… Die hätten wir auch bei McDonald’s, was es hier, wenn auch in recht geringer Anzahl, selbstredend auch gibt, haben können, aber selbstgemacht schmeckt’s doch immer noch am besten!

Nach dem Essen haben wir uns in der Dämmerung noch einmal zum Schiefen Turm aufgemacht… in der Hoffnung, dass nun nicht mehr so viele Leute dort versuchen die beste Fotoposition zu finden. So war es dann auch! Nun hatten wir auch die Gelegenheit die ein oder andere Pose auszuprobieren. Auch wenn der Wecker für den folgenden Tag auf (ziemlich früh) 7:30 Uhr gestellt war, hatte wir noch keine Lust zu unserer Unterkunft zurückzukehren, also hängten wir noch einen ausgedehnten Spaziergang am Fluss Arno dran.

Tag 6 ● 03.04.2015 ● Pisa, Volterra & Rom

Da wir ja schon wussten, wo sich die Autovermietung befindet, war es dieses Mal sehr viel einfacher und schneller für uns dort hin zu kommen. Gegen 10 Uhr hatten wir unser Auto, kehrten zur Unterkunft zurück, luden unsere Taschen ein und machten uns auf in Richtung Süden. Etwa 70 km von Pisa entfernt legten wir in der "Stadt der Vampire" aus der Twilight-Saga - Volterra - einen Zwischenstopp ein, um mal zu schauen, wie die Originaldrehorte so aussehen. Wie immer wird beim Film nur getrickst! Erst am Abend fanden wir heraus, dass nichts von der Stadt - mit Ausnahme des Namens - in dem Film vorkommt, denn gedreht wurde im 120 km entfernten Ort Montepulciano, der Volterra auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich sieht. Nichtsdestotrotz hat sich der kurze Abstecher in diese schöne, auf einen Berg gelegene Mittelalterstadt gelohnt.

Der zweite Abschnitt der Tagestour war (und bleibt hoffentlich) der ödeste Teil der bisherigen Reise. Um die Autobahnmaut zu sparen, dachte ich mir, reicht es auch die Schnellstraßen zu nutzen. Der Plan mag gut gewesen sein, nur jetzt wissen wir, dass auf eben diesen "Schnellstraßen" an jeder Ausfahrt - und davon gibt es reichlich - Tempo 70 herrscht. Und wenn die Straßen dann noch durch Ortschaften gehen, geht es bis auf 30 km/h runter! Also zuckelten wir stundenlang mit "wachsender Begeisterung" durch die Gegend. Gesteigert wird das Ganze dann noch, wenn einem ein Auto vor der Nase rumfährt, dass nicht mal das erlaubte Tempo fährt - was in Italien zwar eher selten der Fall ist, aber auch vorkommt! Irgendwann hatte ich die Nase voll und wir sind auf die Autobahn gefahren. Kurz vor Rom kam dann die Mautstelle an der 2,30 Euro zu berappen waren. In der Stadt selbst standen wir dann erst mal im Stau, sodass wir das Auto nicht mehr am gleichen Tag abgeben konnten. Wir haben es dann in ein Parkhaus gestellt, von wo aus es morgen dann zur Autovermietung gebracht wird. Kurz nach 19 Uhr hatten wir es dann geschafft Ankunft in der Unterkunft!

Fazit des Tages: Nie wieder mit dem Auto nach Rom, schon gar nicht in der Stadt fahren und erst recht nicht am Osterwochenende!

Tag 7 ● 04.04.2015 ● Rom

Ostern steht vor der Tür und da es auf dem Petersplatz morgen bestimmt ziemlich eng werden wird, war dies die erste Station des Tages. Dort angekommen wimmelte es natürlich trotzdem vor Menschen, die zum einen am Vatikanischen Museum und zum anderen am Eingang zum Petersdom anstanden. Als Schließzeit war für den Dom 14 Uhr angegeben, die Schlange war so lang, dass die meisten Leute vermutlich gar nicht mehr reingekommen sind. Mich interessierte jedoch mehr die Mitte des Platzes, da hier ja die Bodenreliefe mit den Windrichtungen, wie sie im Film "Illuminati" vorkommen eingelassen sind.

Und wo wir grad damit angefangen hatten, suchten wir uns auch weiterhin auf den Spuren der "Erleuchteten" den Weg durch Rom. Zuerst am Castel St. Angelus - der Engelsburg - vorbei zum Pantheon. Auf dem Weg dorthin kamen wir eher zufällig auch gleich noch am „Vierströmebrunnen" vorbei... und wo wir grad von Brunnen reden: Der Trevibrunnen wird gerade modernisiert oder restauriert - er ist jedenfalls eine Baustelle.

Langsam wurde auch der schon den ganze Tag trübe Himmel immer dunkler und die ersten Tropfen fielen zu Boden. Ein Blick auf den Stadtplan verriet uns, dass wir fußläufig gar nicht so weit vom Kolosseum weg waren und ein erster Blick auf dieses Wahrzeichen Roms konnte ja nicht schaden. Am Kapitol ging es auf der "Via dei Fori Imperiali" in diese Richtung. Auf der gesperrten Straße zeigten einige Graffiti-Künstler ihr Talent. Eines der Bilder hat uns so gut gefallen, dass wir es mitgenommen haben. Kurz nachdem wir uns weiter in Richtung Kolosseum aufmachten öffnete der Himmel seine Tore und ein ordentlicher Schauer ging nieder. Klatschnass - das Bild aber zum Schutz in eine Regenjacke gehüllt - war die Entscheidung zur Unterkunft zurückzukehren schnell getroffen. Und da der Regen immer wieder einsetzte sind wir am Abend nicht mehr rausgegangen.

Tag 8 ● 05.04.2015 ● Rom

Der heutige Tag begann, wie der gestrige aufgehört hat: Mit Regen! Unsere Motivation die Wohnung - oder besser gesagt - das Bett zu verlassen hielt sich in Grenzen. Fakt war jedoch, im Laufe des Tages mussten wir noch raus, da sich unsere Essenvorräte dem Ende näherten. Aber zuerst habe wir uns den Film "Illuminati" angeschaut, damit Pia weiß, weswegen wir gestern kreuz und quer durch einen Teil von Rom gelaufen sind.

Gegen Mittag ließ der Regen nach und wir machten uns auf dem Weg. Nicht direkt in den nächsten Supermarkt, denn eine kulturelle oder touristische Sache pro Tag sollte schon Pflicht sein, oder?! Gestern hatten wir bereits ein Museum/eine Grabungsstelle nahe dem Piazza Navona ausgemacht, das/die sich mit dem Thema Leichtathletik und Gladiatoren im alten Rom beschäftigte. Das war unser Ziel. Metro sind wir schon gestern gefahren und da es in Rom nur zwei(einhalb) Linien gibt und keine uns in relative Nähe zum Zielort bringen konnte, waren wir auf Busse angewiesen. An den Bushaltestellen kann man zwar sehen, wo man ist und ob man in die richtige Richtung fährt, aber wann der nächste Bus kommt ist jedenfalls eine offene Frage. Auch den richtige Ausstiegspunkt zu finden ist nicht ganz so einfach, denn: Haltestellenansage = Fehlanzeige! Aber wozu gibt es Smartphones mit GPS und Karten-App. An einem Halt in unmittelbarer Nähe zur Piazza Navona sind wir dann ausgestiegen und haben unser Ziel schnell erreicht.

Nach gut einer Stunde im Museum, in dem viele rekonstruierte Gladiatorenrüstungen ausgestellt und Originalteile der einst am Piazza Navona stehenden Arena zu sehen waren, machten wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt, um etwas Essbares einkaufen zu können. Zwischenzeitlich hatte es wieder zu regnen angefangen, also war Eile geboten. Dieses Mal spielte auch der Bus mit, der uns direkt bis zum Hauptbahnhof brachte. Im dortigen Supermarkt noch die Dinge geholt, die wir im anderen nicht bekommen hatten und dann schnurstracks zur Unterkunft - wieder ziemlich nass!

Tag 9 ● 06.04.2015 ● Rom

Heute hatten wir wettertechnisch wieder Glück, die Sonne strahlte bei angenehmen 18 Grad vom blauen Himmel. Also nicht wie raus an die frische Luft. Zielstrebig machten wir uns recht früh auf den Weg zum Kolosseum. Nichtsdestotrotz war es dort bereits sehr voll. Einem Tipp folgend stellten wir uns jedoch nicht in die lange Schlange, sondern gingen direkt weiter zum Forum Romanum, einem recht gut erhaltenen Teil des alten Roms auf dem Palatin. Denn was nicht jeder weiß, die Tickets gelten 48 Stunden für beide Sehenswürdigkeiten. Mit diesem "Voraus"-Wissen stellten wir uns die die wesentlich kürzere Schlange und waren 15 Minuten später im Forum. Dort verbrachten wir dann mehrere Stunden, was auch unserem langsamen Tempo aufgrund steigender Temperaturen geschuldet war. Gefühlt sind wir einige Kilometer kreuz und quer durch die Anlage gelaufen und haben auch recht häufig ausgedehnte Pausen gemacht. Als wir dann zu dem Schluss gekommen sind, dass wir alles gesehen haben, taten uns die Füße so sehr weh, dass wir nur noch schnell eine kleine essbare Sache suchten und uns dann auf dem Weg zu unserer Unterkunft machten um den Rest des Tages zu faulenzen und die Füße für den morgigen Tag zu entspannen!

Tag 10 ● 07.04.2015 ● Rom

Wie bereits gestern erwähnt, stand heute als erster Punkt "Kolosseum" auf der Tagesordnung, da ja unsere Tickets noch gültig waren. Das Gute war, dass es zwei separate Warteschlangen, je eine für die Kasse - sehr lang - und für Ticketbesitzer - nicht ganz so lang - gab. Trotz unserer recht frühen Ankunft war es bereits wieder knackevoll! Eine gute halbe Stunde musste wir doch warten, dann durch die Sicherheitskontrolle und wieder warten. Denn um etwas mehr Infos zu bekommen, hatte wir uns für Audioguides entschieden - zum einen weil's keine Infoschilder gab (oder wir sie aufgrund der Menschenmassen nicht gesehen haben) und auch, weil wir keine Lust auf Englisch und dann selbst übersetzen hatten. Eine witzige Sache hat Pia auf der Damentoilette gesehen. Dort war ein Schild angebracht, welches darauf hinwies, dass man doch bitte auf seine Handys, Smartphones und iPhones achten möge... Hä? Sind iPhones keine Smartphones?

Egal wo man im Kolosseum hinkommt, es herrscht permanent großes Gedränge. Man muss da schon sehr abgehärtet sein, um sich nicht dauernd wegen irgendwelche Rucksäcke, Taschen, Hände und Füße, die man nahezu überall hingedrückt bzw. hingetreten bekommt aufzuregen. Rücksicht ist in vielen Nationen dieser Welt wohl ein Fremdwort?! Über die Eltern mit Kindern, die sie dann auch nicht unter Kontrolle haben, will ich an dieser Stelle gar kein Wort verlieren... Letzten Endes bleibt nur eins zu sagen: Das Kolosseum ist wunderschön und es ist toll zu sehen, wie viel von italienischer Seite getan wird um die historische Bausubstanz zu erhalten, wenn man den Zugang jedoch regulieren würde, wäre es noch viel schöner.

Nachdem wir dann den Weg nach draußen gefunden hatten, hatten wir wenig Lust, die Stadt weiter zu Fuß zu erkunden. Wie in jeder Großstadt gibt es natürlich auch in Rom große rote Doppeldecker-Busse, die Stadtrundfahrten anboten. Wir wussten bereits, dass diese ihren Startpunkt am Hauptbahnhof haben - also nichts wie hin! Dort angekommen haben wir gezielt einen entsprechenden Mitarbeiter angesprochen und als dieser erkannte, dass wir Deutsche sind, hat er einen Kollegen heran gewunken, der selbst Deutscher ist, seit Jahren aber in Italien lebt und uns alles in deutscher Sprache erklären sowie unsere Fragen beantworten konnte. Das fanden wir sehr toll (obwohl Englisch nun auch nicht das große Problem gewesen wäre). Die Fahrt durch die Stadt war an und für sich gar nicht schlecht. Wir kamen an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei, die wir auch schon zu Fuß erreicht hatten. Aber ein paar neue Ecken gab es natürlich auch zu sehen. Ein wenig ärgerlich war der Kommentar. Dieser kam vom Band - was ja nicht weiter schlimm ist - wurde jedoch sehr oft mitten im Satz unterbrochen, weil schon der nächste Punkt erreicht war und das Neue losging. Mit anderen Worten: Entweder war der Bus zu schnell unterwegs - was aufgrund des Verkehrs allerdings so gut wie ausgeschlossen sein dürfte - oder die einzelnen Kommentare waren viel zu lang!

Als wir dann wieder am Hauptbahnhof ankamen, neigte sich der Tag auch schon seinem Ende zu. Da wir noch unsere Koffer packen mussten, ging es mehr oder weniger schnurstracks zurück zur Unterkunft.

Tag 11 ● 08.04.2015 ● Rom & Neapel

Der letzte inneritalienische Reisetag... Mit dem Flugzeug sind wir angekommen, dann sind wir zweimal Auto gefahren und heute ging es mit dem Zug weiter Richtung Neapel. Die Fahrt verlief reibungslos, schnell und nahezu pünktlich. Die Zeit verging aber vor allem so schnell, weil wir die meiste Zeit mit Karten spielen beschäftigt waren, wobei ich zu meiner Schande eingestehen muss, dass ich die meisten Spiele verloren habe!

In Neapel lag dann noch ein viertelstündiger Fußmarsch zu unser Unterkunft vor uns und der erste Eindruck der Stadt war: Laut, eng und dreckig. Mit unserem Gepäck bahnten wir uns also einen Weg durch die Menschenmengen und Ladenstände. Dass ich einmal mit Pia's Koffer etwas umgerissen habe, habe ich erst auf unserem Zimmer erfahren.

Tag 12 ● 09.04.2015 ● Neapel

In Neapel gibt es eine Alt- und eine Neustadt - die man auch ganz leicht anhand der Bausubstanz unterscheiden kann. Weil uns die Altstadt optisch schöner und auch wesentlich belebter vorkam, haben wir beschlossen uns diese heute anzusehen. Etwas besonderes haben wir nicht gefunden, wir sind also mehr oder weniger ziellos „umhergeirrt".

Trotz mediterranem Klima wurde Pia gegen Abend ziemlich kalt und da wir dachten, dass man bei 20 Grad und mehr nicht friert, gab keiner unserer Koffer einen Pullover oder gar eine Jacke her. Aber grundsätzlich kein Problem... in einer großen Stadt gibt es sicherlich auch ein Klamottenladen mit günstigen Preisen?! Mit diesem Ziel vor Augen haben wir uns auf die Suche gemacht. Ernüchterung stellte sich jedoch schnell ein. Nicht, weil wir keine entsprechenden Geschäfte fanden, sondern aus folgenden drei Gründen: 1. Es gab keine Pullover und/oder Jacken, 2. die Pullover/Jacken waren optisch nicht so der Knaller und 3. die Preise waren astronomisch!

Irgendwann sind wir dann mal auf die Idee gekommen und haben das Internet befragt, ob es eventuell in näherer Umgebung auch ein C&A gibt?! Ja, gab es! Entschlossenen Schrittes haben wir uns auf den Weg zu der Adresse gemacht, um dann am Ziel festzustellen, dass unter dieser Anschrift kein C&A zu finden ist. Entmutigt haben wir als letzte Maßnahme beschlossen der Haupteinkaufsstraße mal weiter nach Süden zu folgen, um vielleicht doch noch etwas Glück zu haben. Einen guten Kilometer Fußmarsch später trauten wir unseren Augen kaum... prangte dort über der Straße doch das C&A-Logo!

Kurze Zeit später hatte Pia dann auch einen ansehnlichen Pullover zu einem erschwinglichen Preis gefunden - der Abend war also gerettet!

Tag 13 ● 10.04.2015 ● Neapel

In Neapel gibt es eine Alt- und eine Neustadt - die man auch ganz leicht anhand der Bausubstanz unterscheiden kann. Weil uns die Altstadt optisch schöner und auch wesentlich belebter vorkam, haben wir beschlossen uns diese heute anzusehen. Etwas besonderes haben wir nicht gefunden, wir sind also mehr oder weniger ziellos „umhergeirrt".

Trotz mediterranem Klima wurde Pia gegen Abend ziemlich kalt und da wir dachten, dass man bei 20 Grad und mehr nicht friert, gab keiner unserer Koffer einen Pullover oder gar eine Jacke her. Aber grundsätzlich kein Problem... in einer großen Stadt gibt es sicherlich auch ein Klamottenladen mit günstigen Preisen?! Mit diesem Ziel vor Augen haben wir uns auf die Suche gemacht. Ernüchterung stellte sich jedoch schnell ein. Nicht, weil wir keine entsprechenden Geschäfte fanden, sondern aus folgenden drei Gründen: 1. Es gab keine Pullover und/oder Jacken, 2. die Pullover/Jacken waren optisch nicht so der Knaller und 3. die Preise waren astronomisch!

Irgendwann sind wir dann mal auf die Idee gekommen und haben das Internet befragt, ob es eventuell in näherer Umgebung auch ein C&A gibt?! Ja, gab es! Entschlossenen Schrittes haben wir uns auf den Weg zu der Adresse gemacht, um dann am Ziel festzustellen, dass unter dieser Anschrift kein C&A zu finden ist. Entmutigt haben wir als letzte Maßnahme beschlossen der Haupteinkaufsstraße mal weiter nach Süden zu folgen, um vielleicht doch noch etwas Glück zu haben. Einen guten Kilometer Fußmarsch später trauten wir unseren Augen kaum... prangte dort über der Straße doch das C&A-Logo!

Kurze Zeit später hatte Pia dann auch einen ansehnlichen Pullover zu einem erschwinglichen Preis gefunden - der Abend war also gerettet!

Tag 14 ● 11.04.2015 ● Neapel, Pompeji & Ercolano

Der heutige Tag war von allen bisherigen Tagen der schönste in bzw. rund um Neapel. Gegen 10 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Bahnhof um den Zug nach Pompeji zu nehmen. Am Fahrkartenschalter dann eine kleine Überraschung... der Bahnbedienstete sprach kein, na gut... kaum Englisch! Und das an einer Stelle, an der jährlich mehrere hunderttausend, wenn nicht sogar Millionen Touristen vorbei kommen. Wie dem auch sei, Pompeji hat er verstanden und ein paar Minuten später hatten wir dann unsere Tickets in der Hand. Der Zug selbst war doch eher eine bessere Bimmelbahn und natürlich sehr voll. Einen Sitzplatz konnten wir aber ergattern, sodass Pia dann auf meinem Schoss sitzen konnte.

In Pompeji angekommen sind wir nicht direkt zum Haupteingang - wo es natürlich auch sehr voll war - gegangen, sondern haben uns für einen kurzen Fußmarsch zum Nebeneingang gemacht, wo es merklich leerer war. Unsere nächste Idee war dann eine geführte Tour mitzumachen. Leider stand Deutsch heute nicht hoch im Kurs, sodass wir für eine private Tour mehr als 100 Euro hätten auf den Tisch legen sollen. Das war eindeutig zu viel und völlig überzogen, sodass wir "Lösungsansatz B" für zielbringender erachteten: Wie schon im Kolosseum mieteten wir uns für knapp 10 Euro pro Person einen Audio-Guide und konnten so nach Lust und Laune durch die Ruinenstadt wandern. Anfangs folgten wir noch den einzelnen Nummern und lauschten gebannt allen Informationen. Möchte man das jedoch über die ganze Anlage fortsetzen, reicht ein Tag dafür nicht aus... und dabei sollte man für die Zukunft bedenken: Die Stadt ist noch lange nicht vollständig freigelegt! Mit dieser Erkenntnis zückten wir die Karte und legten eine individuelle Route fest, die alle Punkte abdeckte, die uns am interessantesten vorkamen. Insgesamt sind wir gut fünf Stunden in der antiken, gut erhaltenen Stadt unterwegs gewesen und im Hintergrund immer der Blick auf den Vesuv - unser letztes Ziel für diesen Tag und Urlaub.

Mit der Bahn machten wir uns also wieder auf dem Rückweg - wie gesagt, mit Zwischenhalt am Vulkan. Das kleine Unternehmen, welches die Touren zum Vesuv anbietet war milde ausgedrückt komisch und nicht gerade entgegenkommend. Englisch war größtenteils wieder Fehlanzeige, sodass wir erst einmal nicht so recht wussten was man von uns will. Es war grad auch kein Kleinbus verfügbar, also warteten wir im Freien ohne immer noch so recht zu wissen, was als nächstes kommt. Es war jedenfalls ziemlich chaotisch, aber letzten Endes hat es dann doch noch geklappt. Der Vesuv und die Umgebung sind ein Naturschutzgebiet mit beschränkten Zugang. Als wir am letzten Parkplatz unter dem Krater ankamen hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit um die restlichen 1200 Meter des Weges nach oben zurückzulegen, ein paar Fotos zu machen, die Aussicht zu genießen und wieder zum Bus zurückzukehren - alles sehr hektisch. Mit diesem Wissen haben wir dann den nicht ganz ungefährlichen, weil unwegsam, Weg unter die Sohlen genommen. Im Gegensatz zu anderen (älteren) Leuten aus unserem Bus haben wir es auch bis zum Krater und auch noch ein bisschen weiter um ihn herum geschafft, bevor wir freundlich zur Rückkehr zum Bus aufgefordert wurden. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung... mit Ausnahme der Fahrten zum und vom Vulkan weg! Pia saß vorne, kreidebleich und dem Erbrechen nahe. Mir, in der zweiten Reihe an der Tür, wurde bei jeder Kurve auch immer mulmiger. Der Fahrstil - wenn man das so nennen kann - unseres Fahrers war die Hölle und einfach nur aggressiv. Die Höhe des Ganzen war dann, zurück am Bahnhof, dass er für die - aus seiner Sicht - gute Fahrleistung auch noch Trinkgeld haben wollte. So schnell wie hier, haben wir uns nirgends aus dem Staub gemacht. Mit der Bahn, die uns dann zurück nach Neapel brachte, hatten wir dann auch Glück. Sie kam bereits nach ein paar Minuten Wartezeit und war recht leer, sodass wir dieses Mal zwei einzelne Sitzplätze bekamen und sie uns auch aussuchen konnten!

Tag 15 ● 12.04.2015 ● Neapel & Berlin

Die letzten paar Stunden in Italien... Der Wecker klingelte recht früh, da wir noch den Abwasch von gestern Abend zu erledigen hatten. Die restlichen Sachen in die Koffer und kurz vor 9 Uhr ging es in Richtung Bahnhof, von dort mit dem Flughafen-Shuttle zum Flughafen und dort hieß es erst mal warten, da noch keine Informationen über das Abfluggate vorlagen. Als diese dann verfügbar waren, sind wir zum Check-In, wo wir gleich an den Schalter konnten, da die lange Schlange am Air Berlin-Schalter für Düsseldorf stand - das habe ich ja auch noch nicht erlebt! Ging alles sehr schnell... auch mit dem Sicherheitscheck und am Gate angekommen, dauerte es nur noch ein paar Minuten, bis das Boarding losging.

Gute zwei Stunden später waren wir wieder in Berlin. Brauchten wir nur noch unser Gepäck. Pia's Koffer kam - nachdem die Ausgabe auf sich warten lassen hat - ziemlich fix, mein Rucksack brauchte um einiges länger. Aber was ich jetzt sagen kann ist, dass dieses Mal flug- und reisetechnisch eigentlich nichts größeres schiefgegangen ist.

Fazit: Italien hat sicher seine schönen Seiten, von denen ich bzw. wir einige zu Gesicht bekommen haben. Aber es gab auch einiges, was mich ziemlich gestört hat - allem voran die generelle Unfreundlichkeit (und das obwohl mir vorher gesagt wurde, die Italiener sind sehr gastfreundlich) der Menschen. Ob das Land eine weitere Reise wert ist, kann ich noch nicht sagen. Momentan sieht es eher nicht danach aus!

Fotos 
  • Über den Wolken

    Über den Wolken

  • Dogenpalast & Campanile di San Marco

    Dogenpalast & Campanile di San Marco

  • DHL Postboot

    DHL Postboot

  • Glasbläserei auf Murano

    Glasbläserei auf Murano

  • Bunte Häuser auf Burano

    Bunte Häuser auf Burano

  • Just chillin' around!

    Just chillin' around!

  • Gondelfahrt in Venedig

    Gondelfahrt in Venedig

  • Unser Gondoliere

    Unser Gondoliere

  • Rialto Brücke

    Rialto Brücke

  • Leckeres, selbstzusammengestelltes Magnum...

    Leckeres, selbstzusammengestelltes Magnum...

  • Maranello - Heimat von Ferrari

    Maranello - Heimat von Ferrari

  • Eine eckte Mikaele Schumaker Ferrari

    Eine eckte Mikaele Schumaker Ferrari

  • Grüner Ferrari?

    Grüner Ferrari?

  • Schneebedeckte Apenninen

    Schneebedeckte Apenninen

  • Am schiefen Turm von Pisa

    Am schiefen Turm von Pisa

  • Volterra

    Volterra

  • Antikes Amphitheater

    Antikes Amphitheater

  • Warum den so ernst?!

    Warum den so ernst?!

  • Petersdom in Rom

    Petersdom in Rom

  • Pia und die Schweizer Garde

    Pia und die Schweizer Garde

  • Pia's Platz in Rom

    Pia's Platz in Rom

  • Forum Romanum

    Forum Romanum

  • Kolosseum von außen

    Kolosseum von außen

  • Kolosseum von innen

    Kolosseum von innen

  • Pompeji und der Vesuv

    Pompeji und der Vesuv

  • Antiker Fußgängerüberweg

    Antiker Fußgängerüberweg

  • Vulkanrauch

    Vulkanrauch

  • Smog über Neapel

    Smog über Neapel